Unsere laufenden Projekte in Benin
Auch im Jahr 2018 waren wir wieder in Benin, Westafrika, um mit den gesammelten Spendengeldern verschiedene Projekte zu unterstützen. Wie schon seit einigen Jahren fokussieren wir uns auf Projekte, die direkt in den einzelnen Dorfgemeinschaften verortet sind und die Lebenssituation dort verbessern. Dort arbeiten wir vor allem mit den Frauen vor Ort, da diese das Leben im Dorf maßgeblich prägen und sich oft in funktionierenden Gruppen organisiert haben.
Unser hauptsächlicher Ansprechpartner ist unser Freund Bruno, der in Benin alles organisiert und unsere Aktionen durch sein ehrenamtliches Engagement erst möglich macht. Desweiteren arbeiten wir mit Sozialarbeitern der Organisation Care und staatlichen Organisationen in Benin zusammen, welche die Dörfer und ihre Einwohner kennen.
Unsere laufenden Projekte im Einzelnen:
Tokpa Koudjota
Frauengemeinschaften
In dem kleinen Ort haben sich zwei Frauengemeinschaften quasi genossenschaftlich organisiert. Die Gruppen gewähren den einzelnen Mitgliedern Kleinkredite, womit die Frauen Geschäfte betreiben, um ihre Kinder zu ernähren. Gemeinschaftlich betreiben die Frauen eine Hühnerzucht, deren Erlös in die Gemeinschaftskasse wandert. Aus dieser Kasse wird bei besonderen Härtefällen (Krankheit etc.) den Frauen geholfen.
Die Gruppen existieren seit 4 Jahren. Wir unterstützen jede Gruppe mit 100.000 CFA (ca. 150€)
Kpovie Gbada bei Adjarra
Frauengemeinschaft
Diese Frauengemeinschaft haben wir bereits vor 2 Jahren besucht und unterstützt. Sie wird von den Sozialarbeitern von Care betreut. Die Gruppe trifft sich wöchentlich und spricht neben den Geschäften über Fragen der Hygiene, Erziehung und Gesundheit.
Das System, nachdem diese Gruppe arbeitet, ist relativ komplex. Sie besteht aus 27 Frauen und hat eine Präsidentin, eine Buchhalterin/Sekretärin und 2 Kassenprüfer. Die Kasse ist mit 3 Schlössern gesichert, die bei den Prüfern und der Sekretärin sind. Die Kasse lagert bei der Präsidentin. Wenn eine Frau zu spät zu den Treffen kommt oder unentschuldigt fehlt, muss sie eine kleine Strafe bezahlen. Das Geld kommt dann wieder in die gemeinsame Kasse.
Diese Frauen unterhalten auch eine gemeinsame Kasse aus der einzelne bei Beerdigungen oder Krankheiten unterstützt werden.
Die Gruppe hat sehr erfolgreich gearbeitet, dass sich ihr immer mehr Frauen anschließen wollten. Um die Gruppen nicht zu unübersichtlich werden zu lassen, hat die Gruppe 2 „Ableger“ gebildet die zwar unter Anleitung, aber dennoch autonom nach demselben Prinzip arbeiten. Auch hier unterstützen wir jede Gruppe mit 100.000 CFA (ca. 150€).
Zoungue bei Dangbo
Frauengemeinschaft
Nach unserem letzten Besuch haben wir diese Frauengemeinschaft mit eine Ölpresse unterstützt. Das Dorf produziert und handelt nun mit dem Palmöl. Es haben sich 2 Frauengruppen gebildet, die nach dem bewährten Prinzip arbeiten. Auch diese unterstützen wir mit jeweils 100.000 CFA (ca.150 €).
Lisaimme bei Comé
Dieser Ort lebt von der Produktion und dem Verkauf von Gari und Tapioka. Dies sind beides Produkte der Maniokpflanze, wobei Gari das Grundnahrungsmittel der ärmeren Bevölkerung ist. Das Reiben der Maniokpflanze per Hand ist sehr zeitaufwendig und nicht sehr effektiv. Zudem wurde bisher der Großteil des Erlöses für die Miete einer Presse aufgewendet.
Wir konnten für das Dorf von den Spenden eine Motorreibe und eine Presse anschaffen.
Milonnovi bei Comé
Hier haben sich die Frauen zusammengeschlossen, um die Betreuung und Erziehung der Kinder zu gewährleisten, während die Frauen arbeiten. Das Dorf ist berühmt für sein besonders aromatisches und gesundes Öl. Wir konnten diesem Dorf eine Ölpresse liefern. Des Weiteren gab es das Problem, dass das Öl gekocht werden muss. Dies geschieht bis jetzt in einem alten Ölfass auf offenem Feuer. Dies verbraucht viel teures Brennmaterial und das Ölfass muss regelmäßig ausgetauscht werden, da es eigentlich nicht zum Kochen gedacht ist.
Wir haben daher zugesagt, auch noch 2 Öfen und 2 Kessel zu besorgen.
Lokokpa bei Allada
Auch dieses Dorf lebt vom Maniok und vom Öl. Um das Dorf herum wächst viel Maniok, der aber in dieser Menge nicht verarbeitet werden konnte und daher großteils verdorben ist. Außerdem müssen die Palmkerne für die Ölproduktion auf Kredit gekauft werden, was den Frauen oft nur schlechte Qualität beschert. Wir konnten den Frauen auch hier die Maschinen für Maniok liefern und haben sie mit Geld für die Palmölkerne unterstützt.
Tokpa Avagoudo bei Allada
Auch hier sind Palmöl und Maniok die Erzeugnisse des Dorfes. Wir konnten eine Ölpresse liefern. Außerdem wurde dem Dorf ein Grundstück für ein Lager zur Verfügung gestellt, in dem sie ihre Erzeugnisse sicher verwahren können. Wir haben auch diese Gruppe mit 100.00ß CFA (ca. 150 €) unterstützt.
Oasis de Tokpota
Hierbei handelt es sich um ein Haus für Mädchen mit verschiedenen Schwierigkeiten wie (teilweise sexueller) Missbrauch oder drohender Verkauf nach Nigeria. Die Mädchen wurden von der Polizei aufgegriffen und in die Einrichtung gegeben. Aktuell leben dort 32 Mädchen. Sie haben dort die Möglichkeit, die Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen. Wenn die Mädchen 18 Jahre alt sind, wird eine Patenfamilie gesucht, bei der die Mädchen wohnen können, bis sie die Ausbildung abgeschlossen haben. Wir konnten die Einrichtung mit 2 Nähmaschinen zur Ausbildung der Mädchen unterstützen.
Und warum immer nur Frauen?
Wer sich jetzt unseren kleinen Bericht durchgelesen hat wird sich vielleicht diese Frage stellen. Warum werden hier fast nur Frauen und Frauengemeinschaften besonders gefördert? Dies hat ehrlich gesagt nichts mit emanzipatorischen oder feministischen Überlegungen zu tun, sondern hat 2 einfache Gründe.
- Es funktioniert
Die Frauengruppen bilden tragfähige, funktionierende Systeme, auf die wir angewiesen sind, da wir nur punktuell unterstützen können und weder die Möglichkeiten noch den Wunsch zu einer langfristigen Kontrolle haben - Es ist notwendig
In Benin heißt es:“ Der Mann hat einen Job und die Frau Arbeit“ Das bedeutet Männer die einen Job haben können sich eine oder mehrere Frauen leisten und diese finanziell unterstützen. Das Leben im Dorf und die Versorgung der Kinder sowie alles weitere ist Frauensache. Die finanzielle Unterstützung der Männer ist aber in vielen Fällen weder üppig noch regelmäßig, so sie denn überhaupt kommt. Aus diesem Grund müssen auch die Frauen zusätzlich noch Geld verdienen.
Für Nachfragen oder zusätzliche Informationen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung.
Daniel Reinemann
Liegnitzer Str.17
33098 Paderborn
Email: dreinemann@web.de
Tel.: 05251/7092230
Wer gerne etwas zu den Projekten beitragen möchte kann eine Spende auf das Konto der Laienspielgruppe Kirchborchen überweisen. Auf Wunsch können dann auch selbstverständlich Spendenquittungen ausgestellt werden.
Bankverbindung:
Sparkasse Paderborn
IBAN DE63 4765 0130 0020 0038 02
BIC WELADE3LXXX
Bankleitzahl 476 501 30
Kontonummer 200 038 02